Leinenballen

Inv.Nr. 247

Handgewebtes Leinen, handgedrehte Hanfschnur, um 1900, H.17, B.47, T.30 cm

Geschenk (2017) von Fr. Rosa Knoll (gest. 2020).

Dieser Leinenballen wurde dem Museum Sigl-Haus anlässlich der Ausstellung „Blaues Wunder – Flachs“ (2017) von Frau Rosa Knoll geschenkt. Hinzu kamen mehrere Tücher aus handgewebtem, ungebrauchtem, teils hübsch besticktem Leinen. Während wir sie besuchten um ihr bis heute gut erhaltenes Brechelbad anzuschauen, erinnerte sie sich an diesen noch von ihrer Mutter zugeschnürten Leinballen. Trotz ihres hohen Alters stieg Rosa Knoll spontan auf den Dachboden und holte ihn. Der Zustand ist original, so wie die Mutter ihn um 1900 aus der Weberei geholt und aufbewahrt hatte. Der Lein für die Hauswäsche wurde am eigenen Hof angebaut, gebrechelt und gehechelt und auch hier versponnen. Die Bauern taten sich zusammen und so wurde ihr aller handgesponnenes Garn per Kutsche zu einem Weber in die Nähe von Vöcklabruck gebracht, wo es zu Leinwänden verwoben wurde. Diese Transporte fanden stets im eisigen Winter statt, erzählte Rosa Knoll. Sie hatte als Kind selbst eine solche Kutschenfahrt miterlebt.

Rosa Knoll lebte als Bäuerin in Krögn, Reit 2 /Gemeinde St. Georgen.

Text u. Foto: Hiltrud Oman

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