Spinnrad

Inv.Nr. 172                                                          

Um 1900, Hartholz, Eisen, rote Restfarbe auf Rad und Nabe; H.78, L.88, B.60 cm

Es handelt sich hier um ein sog. „liegendes Spinnrad“. Dieses Modell wurde in der Region häufig gebaut und gebraucht. Mehrere Einzelteile (Steher und Spinnstock) wurden gedrechselt. An der Radachse ist zusätzlich eine Handkurbel aus Eisen mit einem Holzgriff angebracht. Das Spinnrad wurde 2017 restauriert. Die rote Farbe an Rad und Nabe dürfte auf ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen gleich gebauten Spinnrädern zurückzuführen sein.

Das Spinnen auf dem Handspinnrad zählt zu den ältesten Techniken von Pflanzen oder Tierhaaren einen Faden zu erzeugen. Im 19. und in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es vielerorts die unterhaltsamen Spinnabende. In einigen Tälern existieren sie – um das Handwerk nicht zu vergessen und das Brauchtum aufrecht zu erhalten – bis heute. Beim Spinnen versammeln sich Ältere wie auch Jüngere, es wird über „alte Zeiten“ geredet, oft auch gemeinsam gesungen.

Text: Hiltrud Oman, Foto: Christian Treweller