ODO NORMAL Schreibmaschine

Inv.Nr. 737.
Metall, Gummi, Kunststoff, Aluminium, Glas, Farbbandspule (rot, schwarz), H. 25 cm, B: 27,5 cm, T: 30 cm, Wagenlänge: 37 cm. Mehrere Hebel. Serien-Nr. 1058 (1. Aufl.), 1921.

Das Schreibmaschinen-Modell „ODO NORMAL“ ist eine Typenhebel-Schreibmaschine, die 1921 als erste Generation von der „ODO Maschinenfabrik GmbH“ /Darmstadt in „modernster Serienfabrikation“ produziert wurde. Auflage 1500 Stück, Gesamtauflage bis zum nachfolgenden Modell (ODOMA) 3000 Stk.

Die ODO-Maschinenfabrik wurde 1921 von Eugen Esswein und Hermann Wasern gegründet. Ihre „strapazierfähigen Schnellschreibmaschinen“ eigneten sich bestens für den Behördengebrauch (Ministerien). Mit dem Markennamen „ODO“ (althochdt. für ‚Otto‘) wollte der Fabrikant Esswein seinem Bruder Otto, der im 1. Weltkrieg als Jagdflieger aus dem brennenden Flugzeug sprang und abgestürzt war, wohl ein Denkmal setzen. Andererseits erinnert die Bezeichnung „ODO“ auch an den Odometer, ein Gerät, das zurückgelegte Strecken misst – eine Anspielung auf die Ausdauer des Hin- und Herfahrens des Schreibmaschinenwagens.

 

Die Schreibmaschine ist nach vorne mit einer geschlossenen Front in Schwarz ausgestattet. Darauf präsentiert sich der Markenname „ODO“ in breiten silbernen, türkis umrandeten Großbuchstaben. Darunter befindet sich eine 4-reihige Tastenanordnung. Die bis heute genormt gültige Tastenfolge ist auf die deutsche Sprache wie auch andere internationale Sprachen (E, F, I u.a.) ausgerichtet und kann mit dem 10-Fingersystem (A S D F .  . J K L Ö) effizient bedient werden.

Für jedes Zeichen (Buchstaben des Alphabets, Zahlen und Satzzeichen) stehen 44 Tasten mit den entsprechenden Typenträgern zur Verfügung. Die Typenträger schlagen die einzelnen Zeichen durch Drücken auf die gewünschte Taste auf das im Wagen eingespannte Papier. Der Einsatz von Großbuchstaben oder Kleinbuchstaben wird jeweils durch Anheben und Senken der Umschalttasten erzielt. Zu unterst befindet sich die sog. Leertaste. In die nächste Zeile fährt der Wagen (hier immer noch) schwungvoll nach Betätigen des Schalthebels rechts.

Text u. Foto: ©Hiltrud Oman