Manuskript-Kisterl / Nachlass Georg Rendl

Manuskript-Kisterl / Nachlass Georg Rendl

Inv.Nr. 658

Fichtenholz, Pressspanplatte, 40 x 30,5 x 13 cm, 1950er u. 1960er Jahre, schwarze Tusche (?)

 

Der Dichter Georg Rendl (1903 – 1972) verfügte über insgesamt 75 selbst hergestellte Manuskript-Kisterln, in denen er seine handschriftlich verfassten Manuskripte wie auch Typoskripte aufbewahrte. Sie weisen alle die gleichen Ausmaße auf. Nach oben sind sie durch eine ein- und ausziehbare Pressspanplatte abgedeckt.

Die Frontseiten dokumentieren in breiter, schwarzer Handschrift Rendls die Titel der Manuskripte: z.B. „Dorfsommer“, „Satan auf Erden“, „Haus in Gottes Hand“, „Franziskus“, „Gedichte“, „Rundfunk“, „Hörspiele“, „Briefe“ (Korrespondenzen mit Verlegern), „Bienenzüchter“, „Heimat Salzburg“ etc. Ein Kisterl strömte einen besonderen Duft aus, ich öffnete es erstmals 2003. Es war gefüllt mit gut erhaltenen, großen, getrockneten Tabakblättern aus dem Eigenanbau zu Lebzeiten des Dichters.

Allesamt waren in perfektionistischer Manier reihenweise neben- und untereinander an der südwestseitigen Längswand des Arbeitszimmers (Mansarde) im ‚Rendl-Haus‘ montiert. Darüber schmückten in mehreren Reihen Rendls Hinterglasbilder die Wand, was höchst originell aussah.

Nur eine Handvoll von diesen Manuskript-Kisterln aus dem Rendl-Nachlass (Eigentümer: Gemeinde St. Georgen) befinden sich im Sigl-Haus, sie sind im Originalzustand gut erhalten, jedoch leer. Die Originalmanuskripte beherbergt das Salzburger Literaturarchiv.

Text u. Bild: Hiltrud Oman

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