Georg Rendl: Haus in der Stille

Inv.Nr. 98

Öl auf Holzfaserplatte, 26 x 40 cm, undatiert (um 1932), unsigniert.

Dieses Gemälde zählt zu den absoluten Frühwerken des Malers (u. Dichters) Georg Rendl. Es stellt das ehemalige Brechelbad von ‚Au 10‘ (heute ‚Rendl-Weg‘), Gemeinde St. Georgen dar. Es wurde 1841 vom katholischen Pfarrer u. Dechant Dandl als dessen Eigentum erbaut und diente gleichermaßen als Badstube. Sie war gemauert, das Vorgebäude in Holz errichtet. 1851 wurde das Brechelbad durch Feuerbrand zerstört, 1856 neu aufgestellt, diesmal komplett gemauert.

Als Georg Rendl auf einem Spaziergang stadtauswärts, der Salzach entlang, in St. Georgen das Häuschen in den 1930er Jahren entdeckte, war es außer Betrieb und in kärglichem Zustand. Er beabsichtigte die Stadt Salzburg als Wohnort zu verlassen und beschloss das Gebäude, das weiterhin in Kirchenbesitz blieb, in Eigenregie bewohnbar zu machen. Ab 1938 fand er hier mit seiner Frau Bertha Funke bis zu seinem Tod 1972 eine willkommene und auch stilvoll ausgestattete Bleibe.

Das ehemalige Brechelbad ging in die Literaturgeschichte ein, es wurde zum Handlungsschauplatz in Georg Rendls 1951 erschienenem und vielgelesenem Roman „Haus in Gottes Hand“.

Diesen Titel bestimmte sein Wiener Verleger (Kremayr & Scheriau), während Rendl seinen Roman ursprünglich als „Haus in der Stille“ benennen wollte. Abgesehen davon betrachtete er selbst es als sein „gesegnetes Haus“.

Text: Hiltrud Oman

Foto: SalzburgMuseum2003

https://www.plus.ac.at/wp-content/uploads/2021/02/las_FUNDE_rendl.pdf 

Foto Brechelbad (links, am Weg), Au 10, St. Georgen, 1899, ©Foto: Pfarrarchiv St. Georgen

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