Georg Rendl: Franz von Assisi

Inv.Nr. 530.
Hinterglasmalerei, mit Blattgold, 32,50 x 27 cm, signiert „GR 67“, 1967. Nachlass Georg Rendl, Gemeinde St. Georgen

 

Franz von Assisi, San Francesco, Schutzpatron der Tiere wurde 1181/82 in der umbrischen Stadt Assisi als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie (Tuchhändler) geboren. Nach seiner Kriegsteilnahme zwischen Assisi und Perugia, Gefangenschaft und Erkrankung geriet er in eine Sinnkrise und entschied sich in Armut und Einsamkeit zu leben. Er hörte auf eine innere Stimme, die ihm zum Wiederaufbau von zerfallenen Kapellen rief. Franziskus fand sich berufen zu reisen und aus dem Evangelium Christi zu predigen. Er setzte sich für die Gleichheit von Mensch und Tier, für hilfreiche Taten wie auch für den Frieden ein. Seine Lehre wurde teils verpönt, teils wirkte sie so überzeugend, dass er und seine Gleichgesinnten (erste Brüder) den Franziskanerorden begründen konnten. Franziskus starb 1226 bald nach einer Stigmatisierung im damaligen Kloster Portiuncula (heute Sa. Maria degli Angeli) am Rande von Assisi. 2 Jahre später wurde Franziskus heiliggesprochen. Über seinem Grab wurde die Basilica di San Francesco (Ober- und Unterkirche) in der 1. Hälfte des 13. Jh.s errichtet und mit wunderschönen Malereien ausgestattet. Sie ist bis heute als eine vielbesuchte Pilgerstätte.

Heute gilt Franz v. Assisi auch als Patron des Umweltschutzes (durch Papst Johannes Paul II.).

 

Die hohe Anzahl Georg Rendls Darstellungen von Franz v. Assisi, sei es in Form von Hinterglas-, Öl- oder Wandmalerei, spiegelt seine leidenschaftliche Verehrung dieses allgemein beliebten Heiligen. Als Dank für die gesundheitliche Wiederherstellung nach seiner schweren Erkrankung 1966 errichtete Rendl eigenhändig, in Form eines Hausanbaus, die Franziskus-Kapelle. In dem sakralen Raum (heute nicht mehr erhalten) befand sich ein Szenen-Zyklus mit lebensgroßen Figuren (Secco-Malerei) aus dem Leben des Franz v. Assisi. In der Mitte der mystisch wirkenden Kapelle stand ein Altar, auf dem Hans Mairhofers Skulptur „Hl. Franziskus“ (1968) thronte. Von hier aus konnte man bei geöffnetem Kapellentor einen unverstellten, paradiesischen Blick in die freie Natur genießen.

Text: H. Oman, Foto: L. Treweller, H. Oman (2003)

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