Christof Paulowitz / Maiskolbenehe

Inv.Nr. 669

Farbradierung v. 3 Platten (23 x 30cm); Strichätzung, Aquatinta, Schabtechnik, Lithokreide auf Zerkall-Büttenpapier, signiert, Probedruck, 2005

 

Christof Paulowitz verblüfft den Betrachter durch seine realistischen Abbildungen immer wieder. Genüsslich bringt der detailverliebte Grafiker die reifen Maiskörner auf dem walzenförmigen Fruchtstand in Reih und Glied. Auch den leichten Dreh der Kornreihen macht er sichtbar. Die abgeriebene Spitze und Längsseite der weich anmutenden ‚Türkenkolben‘ pointiert er durch eine treffende Nuance von Weinrot. Um nichts zurück in der Wertigkeit der Bildelemente stehen die aufgetrockneten, cremeweißen Maiskolbenblätter. Ihre natürliche Elastizität lässt es zu sie verschlungen zusammen zu binden. Das Blätterbündel wird neben den Kolben zum gleichwertigen eyecatcher, da C. Paulowitz es bestens versteht, die eingedrehten Blätter durch unaufdringliches Strichesetzen in eine klare Richtung zu bringen. Die zarten, kurz gehaltenen Linien wurden vor dem Druck mit einer Radiernadel in eine ganz feine Schicht von Asphaltlack eingekratzt.

Bei der Betrachtung der Bildelemente drängt sich der Begriff „verbandelt“ auf, was den Bildtitel „Maiskolbenehe“ leicht nachvollziehbar macht.

Text u. Foto: H. Oman

  • Druckgrafik, Kunst, Paulowitz